Schulleben

„Junge Leute halten uns jung!“

Frau Moritz. Bestimmt habt ihr den Namen mal gehört, denn sie ist nicht nur die sehr geschätzte Sozialpädagogin unserer Schule, sondern auch Leiterin einer Pausengruppe und einiges mehr! Um herauszufinden, was das ist, hat wirPapier sie für euch interviewt!

wirPapier: Frau Moritz, was macht Ihnen an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am meisten Spaß?

FM: Die sind noch so Open Minded, würde ich sagen. Also, sie denken ganz anders (natürlich!). Ich bin ja auch schon älter, und das finde ich total spannend. Zum einen hält es mich jung: heute früh war ich in der Küche, mit einer Lehrerin, und dann haben wir beide uns unterhalten und uns gefragt, warum wir unseren Beruf mögen, und wir sind beide draufgekommen: Junge Leute halten uns jung! Da ist man gut drauf. Und das andere ist, dass ich einfach ein Menschenfreund bin, und auch junge Menschen unterstützen mag, dass sie ihren Weg finden!

Ja das ist viel Text, aber ich glaube man kann definitiv raushören: Frau Moritz, macht ihren Job mit Leidenschaft!

wirPapier: Was finden Sie, sollte im Schulsystem geändert werden?

FM:  Oh, also über das Schulsystem selber kann ich ja nicht entscheiden, das macht die Politik. Ich würde es eher so herum formulieren: Was gefällt mir an der Schule gut? Ich hatte ja einen Fachbeirat mit dem Ministerialbeauftragten und vielen anderen Leuten, auch der Schulleitung. Und das, was ich hier so toll finde an dieser Schule, und weshalb ich hier an dieser Schule bleiben mag, ist, dass es viele tolle Projekte gibt, wo sich die Schüler erproben können, wie die TheaterAG oder der Chor oder Rope-Skipping. Auch die Bläserklasse finde ich cool, da könnte ich jetzt auch ganz viele weitere Beispiele nennen! Und dass die Lehrer hier auch Werte haben, die auch meine Werte sind. Wie z.B. dass man in Klassen ja jetzt auch soziale Trainings macht, dass kein Mobbing passiert, dass wir alle bei Mobbing oder ähnlichem zusammenhelfen, weil wir wollen, dass alle gesund bleiben! Sowohl die Lehrer als auch die Schüler sollen eine gesunde Struktur bilden. Wenn man also überhaupt etwas im Schulsystem ändern sollte, dann, dass man sowas wie soziale oder emotionale Kompetenz im Unterricht mit beibringt, weil das ja auch neurologisch ein Gehirntraining ist.

wirPapier: Was ist eine Sache, die sie total glücklich macht?

FM: Reiten! Und Tiere! Und an der Schule: meine Pausengruppe würde ich jetzt mal sagen, die mag ich total gerne. Und dass junge Menschen sich trauen zu mir zu kommen, und mir ja…. ihr Leben erzählen.

wirPapier: Was würden sie JEDEM mit auf den Weg geben?

FM: Liebe!

wirPapier: OK!

FM: Und dass man…dass man als Wesen erkannt wird. Wie man ist, was einen ausmacht!

wirPapier: Finde ich gut! Was sagen Sie denn zu Begriffen wie ,,Emo“ oder ,,Däpri“?

FM:  Das sind Worte, die abwertend benutzt werden. Da sind wir bei einem Diskriminierungsphänomen und das mag ich eigentlich nicht, dass ist ja auch Stigmatisierung. Spaß hört ja da auf, wo der andere beleidigt wird, und dass nicht als Spaß empfindet, deswegen finde ich es nicht cool, wenn solche Wörter fallen. Wer Depressionen schon mal gehabt hat, oder sich nur ansatzweise erschöpft gefühlt hat, der weiß, wie schlimm sich das anfühlt. Ich schwinge jetzt nicht den moralischen Zeigefinger, aber dabei geht es meiner Ansicht nach um Werte und Haltung.

wirPapier: Finden Sie, es sollte mehr Aufklärung bezüglich psychischer Krankheiten geben? In den Klassen, aber auch bei Lehrern?

FM: Ja, es ist grundsätzlich auch ein gesellschaftliches Thema, finde ich schon. Ich finde toll, dass die Schule hier diese Projektwoche „Leben mit Behinderung“ in den sechsten Klassen ins Leben gerufen hat. Da sind unter anderem ein bis zwei Schulstunden zu diesem Thema: psychische Gesundheit. Also auch psychische Erkrankungen. Wie fängt sowas an? Und wo kann ich mir Hilfe holen? Das finde ich gut, dass da Aufklärung passiert.

Jede Pause, außer sie hat eine Schulung bzw. ist krank, findet in Frau Moritz´ Büro eine Pausengruppe statt. „Jeder ist willkommen“ lautet dort, dass Motto. Bestehen aus dem Büro und dem Vorraum, in welchem zwei Schallschutzsessel stehen, treffen sich dort also verschiedenste Personen. Frau Moritz wollte euch davon erzählen.

WiRpapier: Frau Moritz, warum haben Sie die Pausengruppe eingerichtet?

FM: Ein Grund war natürlich, dass ich mir gedacht habe, dass es vielleicht auch Schülerinnen und Schüler gibt, die irgendwie nicht so Anschluss finden und sich vielleicht auch einsam oder allein fühlen. Deshalb habe ich die Pausengruppe mit den Schülern und Schülerinnen zusammen gegründet. Hier darf jeder kommen und kann hier auch andere Freunde finden oder vielleicht Interessen, wo man sich begegnet. Ebenso wenn Schülerinnen und Schüler Ruhe benötigen oder zur Ruhe kommen können.

Ein Lärmschutzsessel bei Frau Moritz

Da mich die Perspektive der Schüler, die dort ihre Pause verbringen, auch interessiert hat, habe ich diese gefragt. Hier sind einige der Antworten:

-Weil man mit seinen Freunden reden kann. Weil es hier schön ist.
-Weil ich hier lernen kann, und mit anderen Menschen reden kann.
-Weil man sich gut unterhalten kann, und Spaß haben kann.
-Ich kann in Ruhe lernen, und mit Freunden spiele spielen.
-Weil ich gerne hier bin, und nicht runter gehen will wegen den Treppen.
-Weil es Spaß macht, sich mit Freunden zu unterhalten.

Da es offensichtlich sehr viele gibt: Bitte verbringt nicht eure Pause bei Frau Moritz, weil ihr keine Lust habt rauszugehen, dafür gibt es die Aula. Wenn ihr aber mal abschalten müsst, dann seid ihr genau richtig!

Danke an Frau Moritz und ihre Pausengruppe für ihre Zeit!


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